Donnerstag, August 03, 2006

Eine Tasse Kaffee bitte

Am Wochenende gehe ich oft und gerne mal in der Stadt spazieren. Oft auch Samstags, obwohl ich an Samstagen gerne die Fußgängerzone Hohestraße/Schildergasse meide. Da ist einfach zuviel los. Meist schon ab 10 Uhr, 10 Uhr 30 versuchen Massen von Menschen diesen Bereich der Stadt (wir wissen jetzt: es handelt sich um Köln - die wohl schönste Stadt des Universums!), zu fluten, gar zu überfluten. Freiwillig gehe ich an Tagen wie diesen (also Sams- und vor Feier- oder Brückentagen) da nicht lang.
Klappt aber nicht immer.
Hin und wieder nutze auch ich einen oder mehrere der dort angesiedelten Läden um zum Beispiel Kleidung zu erwerben.
Sobald man den öffentlichen Gehbereich verlassen hat, verschwindet rasch die Beklemmung und die Atemnot. In den Läden ist es nämlich nicht ganz so eng wie draußen.
So war es auch an diesem speziellen Samstag, an dem diese Geschichte spielt.
Ich bin ein Mann. Und da ich ein richtiger Mann bin, geht das Einkaufen von Kleidung recht zügig vonstatten. Ich teilte dem Verkäufer mit, was ich haben wollte, er zeigte mir ein paar verschiedene Modelle, ich probierte an... . Passt! Gekauft!
Bekomme ein Kärtchen in die Hand gedrückt. Da wird dann so eine Nummer draufgeklebt. "Vielen dank für Ihren Einkauf."
Brauche dann nur noch die Treppe runter und zur Kasse zu gehen. Die Zeit, welche ich dafür benötige wird vom Kleideraufzug genutzt um die neue Kleidung zur Kasse und zur Einpacktheke zu transportieren.
An der Kasse wird das Kärtchen abgegeben. Dann wird Bezahlt, derweil wird die Ware verpackt und ich werde mit einem freundlichen Gruß wieder auf die Straße entlassen.
So soll es sein. Hansen ist eben ein Haus, das noch auf Tradition setzt. Hansen liegt genau auf der Kreuzung zwischen Hohestraße und Schildergasse und dem kurzen Weg zum Gürzenich. Wie jeder weiß, gibt es in diesem Carré auch eine Filiale von diesen Großbäckereien, die inzwischen eher vom Restaurantbetrieb -naja- vom Verkauf belegter Brötchen leben, als davon, Brot zu verkaufen. Das kann natürlich täuschen.
Ich also rein, wollte einen Kaffee haben. Schließlich hatte ich mein Pensum für heute schon erledigt. Ah ja, da war die Brottheke, die Kaffee- und die Brötchentheke, ein paar Stehtische und -wie nennt man die Bretter an denen man auch Kaffee trinken darf und die an den Wänden befestigt sind? - Ist auch egal! Dahinter dann ein großer Bereich mit Lilliputanertischen und so vielen Stühlen und Bänken, wie es nur geht.
Mein Ziel ist die Kaffeetheke. Ist ja klar, hier gibt es nur Selbstbedienung. Ist ja auch in Ordnung so. Es soll ja schließlich schnell gehen. So war es dann auch. Nach kurzer Zeit sah eine der uniformierten Damen mich an und fragte:"Ja bitte?"
"Einen kleinen Kaffee, Schwarz bitte." Das Schwarz betone ich immer, damit der kleine Teller nicht mit Besteck, Zuckerwürfeln und kleinen Milchdöschen beladen wird.
"Wollen Sie hier trinken, oder sich setzen?" Ich drehte mich noch mal um und schaute. Offensichtlich wurde ein Unterschied gemacht zwischen sitzenden und stehenden Kunden.
Weil mir der Sitzbereich zu eng erschien - immerhin bin ich ja kein Kellner -, sagte ich:"Och, dann bleibe ich hier."
"Hier gibts aber keinen kleinen Kaffee."
"Was?!", da hatte ich wohl etwas nicht ganz richtig mitgekriegt.
"Hier gibt es nur die großen Tassen."
"Sagen Sie doch gleich, wenn Sie mir keinen Kaffee verkaufen wollen", meinte ich, drehte mich um und ging wieder raus.
In einem anderen Laden, der nicht von Merzenich war, bekam ich meinen Kaffee ohne Quiz und Ablehnung.





1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Danke das ich 4 Minuten meines Lebens für diese scheiß Geschichte verschwendet habe !

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